Er studierte an einer englischen Klosterschule, weil Gauranga Seine eigenen Pläne für ihn hatte. Mahaprabhu hatte Swami Gaurangapada dazu erwählt, durch Bücher in englischer Sprache die Herrlichkeit des Namens Gauranga und von Gauranga Dharma zu verbreiten. Er war ein aussergewöhnlicher Student mit einer sehr schnellen Auffassungsgabe, und er konnte das Gelernte danach wunderbar mit eigenen Worten wiedergeben, was seine Lehrer immer sehr beeindruckt hat.
Obwohl er seine Pflichten als Student gewissenhaft erledigte, versuchte er sich von den zahlreichen Möglichkeiten zur Sinnenbefriedigung und von gesellschaftlichen Anlässen fernzuhalten. Er war der festen inneren Überzeugung, dass er ledig bleiben will und widmete daher sein ganzes Leben der Verbreitung der Heiligen Namen von Nityananda, Gauranga und Hare Krischna, zum Wohle der leidenden Menschheit.
Während seiner Schul- und Studenten-Zeit besuchte er mit seinem Vater hunderte von vedischen Pilgerstätten in ganz Indien, vom Himalaya bis nach Kanyakumari und von Dvaraka bis hin nach Puri. Auf diesen ausgedehnten Reisen entwickelte er immer mehr eine Losgelöstheit von der materiellen Welt, und sah sich zu einem heiligen Mönchsleben mit immerwährendem Chanten und Predigen der heiligen Namen Gottes hingezogen.
Um sich ganz auf das Chanten und das Lesen des Srimad Bhagavatams zu konzentrieren, pflegte er in sein Dorf Prempur in Gujarat zu gehen, um sich dort für einige Wochen in tiefer innerer Einkehr auf den drei Gehöften seines Vaters aufzuhalten.
Da er aussergewöhnlich intelligent war, legte er die Prüfungen ab und wurde an der angesehensten Universität Indiens aufgenommen, dem Technologie-Institut Indiens (Indian Institute of Technology, IIT), welches nur die intelligentesten Studenten Indiens aufnimmt, etwa 10000 pro Jahr. Dieses Institut hat fünf Niederlassungen in Indien und seine Absolventen sind auf der ganzen Welt begehrt, sind sie doch die materielle und wissenschaftliche Elite Indiens.
Das Studium am IIT zum Master of Science in Chemie, welches umfassende Ausbildung in allen technischen Bereichen beinhaltet, verspricht sehr gut bezahlte und aussichtsreiche Anstellungen im Ausland. Auch nachdem Swami Gaurangapada Zutritt zu der angesehensten Universität Indiens hatte, bat er seine Eltern, sich mit einer Kuh und einem Stück Land im Dorf zurückziehen zu dürfen, um in Frieden spirituelles Leben praktizieren zu können, anstatt noch weiter in den Strudel der materiellen Welt hineingezogen zu werden. Aber seine Eltern wollten, dass er am IIT studiere, und so gab er ihrem Wunsch nach.
Er fing an, sobald er ins IIT eintrat, von Gott zu predigen. Schliesslich erreichte seine spirituelle Suche, auf der er seit seiner Kindheit war, ihren Höhepunkt, als er dank der grundlosen Barmherzigkeit von Nityananda und Gauranga die 17 goldenen Bände vom Sri Caitanya Caritamrita von Srila Krishnadasa Kaviraja Goswami, übersetzt von Srila Prabhupada, in der philosophischen Abteilung der Zentralbibliothek des IIT zu Gesicht bekam.
Das Caitanya Caritamrita ist das überragendste und tiefgründigste spirituelle Werk der Schöpfung und Swami Gaurangapada vertiefte sich während zwei Jahren Tag und Nacht mit dem grössten Wohlgefallen darin, las es fünf Mal und lernte nebenbei noch das Bengali-Alphabet. Seine Kenntnis vom Sanskrit bezeugt, dass er darin schon seit vielen vergangenen Leben bewandert ist. Ob er ass oder schlief oder lief oder sprach; er konnte immer nur an Gauranga Mahaprabhus Spiele denken, welche er im Caitanya Caritamrita gelesen hatte. Er erinnert sich daran als sehr schöne und segensreiche Momente seines Lebens, als er nur durch das Lesen vom Caitanya Caritamrita in seinem Glauben immer mehr verankert und gefestigt wurde, obwohl er an der Universität war. Zu dieser Zeit chantete er die Namen von Nityananda und Gauranga zusammen mit 32 Runden des Hare Krischna Mahamantras.
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